Wundversorgung
Vakuumversiegelungs-Therapie ab 1. Oktober ambulant zugelassen
Ab dem 1. Oktober 2020 können Wunden auch ambulant mit der Vakuumversiegelungs-Therapie behandelt werden.
Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) begrüßt die Kostenübernahme der Vakuumversiegelungs-Therapie für gesetzlich Krankenversicherte im ambulanten Bereich: „Damit können in Zukunft mehr Patientinnen und Patienten von dieser innovativen Methode profitieren“, sagte BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Der BVMed sieht aber noch Korrekturbedarf bei der konkreten Regelung. So sollte neben Fachärzten auch qualifiziertes Personal in Praxen oder in der häuslichen Krankenpflege die Therapie im ambulanten Bereich durchführen können.
Bisher wurde die Vakuumversiegelungs-Therapie hauptsächlich in Kliniken angewendet. Die Kosten für die ambulante Behandlung seien nur nach Einzelfallprüfung übernommen worden, teilt der BVMed mit.
Bei der auch Unterdruck-Wundtherapie oder Negative Pressure Wound Therapy (NPWT) bezeichneten Methode wird eine Wunde luftdicht abgeschlossen und mit einer Pumpe ein Unterdruck erzeugt. Über einen Schlauch werden Wundsekrete abgesaugt. „Die Vakuumversiegelungs-Therapie beschleunigt nach Operationen oder bei chronischen Wunden die Heilung. Außerdem sorgt sie für mehr Lebensqualität der Patientinnen und Patienten, weil sie Geruchsentwicklungen unterbindet und deutlich weniger Verbandwechsel nötig sind“, so der BVMed. In der noch anhaltenden Krisensituation der Corona-Pandemie könnten durch die ambulante Anwendung auch Krankenhausbetten freigehalten werden.
Die Vakuumversiegelungs-Therapie kann von bestimmten Fachärztinnen und Fachärzten angewendet werden. Allerdings sind allein sie nach derzeitigem Stand für den Verbandwechsel verantwortlich. Patientinnen und Patienten müssen daher zum Verbandwechsel in die Praxis kommen oder zu Hause besucht werden. „Diese Regelung ist leider sehr alltagsfern, weil sie die Hilfe von qualifiziertem Personal in Praxen oder in der häuslichen Krankenpflege ausschließt. Dies sollte dringend geändert werden, um mehr Effektivität zu erreichen“, fordert der BVMed.
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